Das Gartenjahr

Juli


Sommerblumen

Endlich ist der Sommer da und mit ihm kommen heiße und trockene Tage.

Durch regelmäßiges Gießen werden ihre Pflanzen vor dem Austrocknen bewahrt.

Oft ist es nötig, sogar zweimal am Tag zu gießen, am besten in den frühen Morgenstunden und am Abend.

Ist dies nicht möglich, sollte wenigstens einmal am Tag gründlich gewässert werden.

 

Achtung!

 

 

Immer von unten gießen.

Besonders Zinnien nehmen Ihnen die Dusche von oben übel, sie reagieren mit braunen Blättern und Blüten.

 

 

Die tägliche Gießarbeit lässt sich übrigens mit einem einfachen Trick erleichtern:

 

TIPP

 

 

Ein perforierter Schlauch, der zwischen den Beeten liegt, erspart Ihnen manchen Gang mit der Gießkanne und bewässert gezielt den Wurzelbereich.

Hierfür eignet sich ein alter Schlauch, in den in gleichmäßigen Abständen auf einer Seite Löcher mit einem Nagel gestochen werden.

Im Beet müssen die Löcher nach unten zeigen, damit das Wasser nicht nach oben spritzt und ohne Umwege den Wurzelbereich erreicht.

So wird auch ein unnötiges Benetzen der Blätter vermieden.

 

 

Verwelkte Blüten sollten Sie auch in diesem Monat regelmäßig entfernen.

Sowohl die Sommerblumen als auch die Staudenbeete werden ab Juli mäßiger gedüngt.


Stauden

Im Sommer ist das Staudenbeet in seinem Element.

Die meisten Prachtstauden sind in voller Blüte und die Lücken beginnen sich vollständig zu schließen.

Jetzt können Korrekturen in Beet und Rabatte vorgenommen werden.

Schlecht angewachsene Stauden pflanzt man an günstigere Standorte um.

Entstandene Lücken werden mit Sommerblumen gefüllt.

 

Teilen und Stutzen

 

Stauden, die sich zu stark ausbreiten, können Sie jetzt stutzen und teilen.

Goldfelberich, Günsel oder Goldrute neigen beispielsweise dazu, andere Pflanzen durch ihren starken Wuchs zu verdrängen.

Für die meisten Stauden ist der beste Zeitpunkt für die Teilung 14 Tage nach der Blüte.

Stauden, die im Frühjahr noch nicht gepflanzt wurden, können jetzt ergänzend gepflanzt werden.

 

Achtung!

 

 

Alle Umpflanzaktionen, Neupflanzungen oder Teilungen sollten nie in der Mittagshitze durchgeführt werden, da die Pflanzen sonst zu schnell austrocknen.

Geeignet ist der Abend.

 

Angießen nicht vergessen.

 

 


Zwiebelblumen

Wer Frühjahrsblüher bis zum Herbst aus dem Boden nehmen will, sollte dies noch im Juli tun.

Es wird empfohlen, Tulpen und Hyazinthen jedes Jahr nach der Blüte aus dem Boden zu nehmen und im Herbst wieder neu einzupflanzen.

Auch Narzissen sollen alle zwei bis drei Jahre aus dem Boden genommen werden.

 

TIPP

 

 

Die Blumenzwiebeln in Töpfe mit perforiertem Boden pflanzen, so sind sie geschützt und können leichter aus dem Boden entnommen und wieder verpflanzt werden.

 

 

Sommerblüher

 

Sommerblühende Zwiebel- und Knollenblumen bedürfen jetzt einiger Pflege.

 

Dahlien:

 

Vorgezogene Dahlien stehen schon in voller Blüte.

Entfernen Sie regelmäßig abgeblühte Blütenkapseln.

Wer Samen ernten will, lässt einige Samenkapseln ausreifen.

Hohe Sorten stützen.

Wollen Sie Dahlien als Schnittblumen verwenden, sollten Sie regelmäßig einen teil der neuen Knospen ausbrechen.

So werden die Blütenstiele länger.

Lässt die Blühfreudigkeit Ihrer Dahlien nach, muss alle zwei Wochen phosphorbetont und weniger stickstoffbetont gedüngt werden.

Dahlienblätter werden gerne von Dickmaulrüsslern oder Ohrwürmern verspeist.

Hier ist ein abendliches Absammeln der Schädlinge meistens erfolgreich.

 

Gladiolen:

 

Gladiolen stützt man am besten mit einem langen Bambusstab.

Die Stängel werden nicht zu fest mit Bast an den Stäben befestigt.

Entdecken Sie braunsilberne Streifen auf den Blättern Ihrer Gladiolen und öffnet sich ein Teil der Knospen nicht, sind die Pflanzen vom Gladiolen-Thrips befallen.

Im Fachhandel gibt es spezielle Mittel zur Bekämpfung.

 

Achtung!

 

 

Die Knollen von Kranken Pflanzen sollten im nächsten Jahr nicht mehr verwendet werden.

 

 

Lilien:

 

Lilien zeigen sich im Juli von ihrer schönsten Seite.

Bei feuchtem Wetter sind sie allerdings anfällig für Grauschimmel, erkennbar an schwarzbraunen Stellen an den Blüten, bräunlichen Flecken und schimmligen Stellen an den Blättern.

 

Achtung!

 

 

Befallene Pflanzenteile müssen sofort entfernt werden.

 

 

TIPP

 

 

Brennnessel- oder Rainfarnbrühe soll den Grauschimmel erfolgreich in Schach halten.

 

 

Entdecken Sie kleine rote Käfer auf Ihren Lilien, handelt es sich um sogenannte Lilienhähnchen.

Beim Absammeln geben sie oft hahnenschreiähnliche Laute von sich, daher rührt ihr Name.

Lilienhähnchen knabbern Pflanzenteile an und verkleben diese mit schwarzem Kot.

 

TIPP

 

 

Absammeln oder Unterpflanzungen mit Rosmarin sollen hier Abhilfe schaffen.

 

 

Herbstblüher

 

Zu den Zwiebelblumen, die Sommerblüher im Herbst ablösen, gehören Herbstzeitlose, Sternbergia oder Herbstkrokus.

Sie blühen ab September bis in den November hinein.

Die Herbstblüher werden meistens in Gruppen von acht bis zwölf Zwiebeln gesetzt.

Die Pflanztiefe beträgt 5 bis 10 cm.

Während sich die Blüten mit Beginn des Winters verabschieden, bleibt das Laub bis ins nächste Frühjahr stehen.

Bis es verwelkt ist, sollte es nicht abgemäht werden.

Unter Bäumen, zwischen Sträuchern, auf der Wiese und im Beet sollten Sie auf diese kleinen Farbtupfer nicht verzichten.

Jetzt ist Pflanzzeit.


Bäume,Sträucher und Kletterpflanzen

Richtig gießen

 

Im Juli brennt die Sonne oft unbarmherzig vom Himmel, der nicht gewillt ist, auch nur einen einzigen Tropfen Regen herzugeben.

Da werden auch für eingewurzelte Gehölze die Wasserreserven knapp.

Sind die Blätter welk und schlapp, wird es höchste Zeit, auch im Ziergarten zu wässern.

Legen Sie den Wasserschlauch für mindestens 10 bis 15 Minuten an jeden Strauch.

 

TIPP

 

 

Zur Kontrolle gräbt man ein kleines Loch, um nachzusehen, wie tief das Wasser eingedrungen ist.

 

 

Denn je nach Bodenbeschaffenheit kann der Wasserbedarf sehr unterschiedlich sein.

 

In schwere Lehmböden dringt das Wasser nur sehr zögernd ein.

Dafür saugen sich die Bodenpartikel voll Wasser und können diese Reserven über viele Tage kontinuierlich an die Wurzeln abgeben.

Bei sandigen Böden benötigt man zwar wesentlich weniger Wasser, um bis in tiefere Schichten durchzudringen.

Dafür wird die Feuchtigkeit im Boden aber kaum gespeichert, sondern verdunstet rasch wieder oder versickert in tiefere Bodenschichten.

Hier muss man weniger, dafür aber häufiger gießen.

Mit der Zeit lernt man seinen Garten kennen und kann dann den Wasserbedarf sehr genau abschätzen.

 

TIPP

 

 

Als Richtwert geht man von etwas 50 bis 75 l/m² Wurzelfläche pro Baum einmal pro Woche aus.

 

 

Wenn Sie Ihre Pflanzen stets intensiv beobachten, werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie viel Wasser immergrüne Gehölze benötigen oder mit wie wenig hart- und graulaubige Pflanzen zurechtkommen.

 

Achtung!

 

 

Beim Gießen versucht man, die Blätter möglichst nicht zu benetzen.

Tropfen auf den Blättern können wie kleine Brenngläser wirken und das Blattgewebe darunter schädigen.

 

 

 

Achtung!

 

 

Wichtig beim Gießen ist auch die Qualität des Gießwassers.

Regenwasser ist in der Regel leicht sauer, Leitungswasser in vielen Regionen Deutschlands dagegen kalkhaltig.

 

 

 

TIPP

 

 

Abgestandenes in Tonnen oder Zisternen aufgefangenes Regenwasser ist das optimale Gießwasser.

Die Säure ist durch das leichte Erwärmen des Wassers entwichen.

Auch ein Kälteschock durch zu kalkhaltiges Wasser ist nicht zu befürchten und kann unbedenklich als Gießwasser eingesetzt werden.

 

 

 

Hacken und Mulchen

 

In Trockenperioden ist es besonders wichtig, dass der Boden viel Wasser aufnehmen kann und gleichzeitig wenig verdunstet.

Eine verkrustete Erdoberfläche erfüllt diese Kriterien nicht.

Deshalb ist es gerade bei frisch gepflanzten Gehölzen, die in noch offenem Boden stehen, notwendig, regelmäßig zu hacken.

Dabei wird die harte und eventuell bereits rissige Bodenoberfläche bis in eine Tiefe von 5 bis 10 cm gelockert.

Gehen Sie bei flach wurzelnden Gehölzen sehr vorsichtig zu Werke.

Lockern Sie den Boden weniger tief, wenn Sie den Widerstand von Wurzeln spüren.

Hier muss man unter Umständen sogar auf das Hacken ganz verzichten und die Oberfläche nur mit einer Kralle leicht aufrauen.

Die Mulchschichten unter den Gehölzen sollten jetzt noch einmal kontrolliert und nachgebessert werden, wenn sie von Vögeln und anderen Gartentieren, die darunter nach Insekten suchen, zerwühlt sind.


Rasen

Achtung!

 

 

Weiterhin gilt:

Einmal pro Woche den Rasen mähen.

 

 

Die Blumenwiese kann im Juni/Juli zum ersten Mal geschnitten werden.

Außerdem können Sie den Rasen jetzt zum zweiten Mal düngen, wenn Sie das nicht schon im Juni erledigt haben.

Denken Sie auch an die Unkrautbekämpfung.

Gerade Löwenzahn muss mitsamt der Wurzel ausgestochen werden, bevor sich Samen bilden.

Mit den sommerlichen Trockenperioden wächst der Rasen jetzt etwas langsamer und neigt stark zum Verbräunen.

In der Regel erholt er sich von selbst mit wieder einsetzendem Regen.

Wer einen ganzjährig grünen Teppich möchte, kann auf eine Zusatzbewässerung nicht verzichten.

Damit das Wasser in die Wurzelzone gelangt, sind etwa 10 l pro m² erforderlich.

Verwenden Sie möglichst kein kostbares Trinkwasser aus der Leitung, sondern selbst gesammeltes Regenwasser aus einer Zisterne.

Einfach geht es mit einem Gartenschlauch plus Gießbrause.

Gut geeignet für den Rasen sind Regnersysteme, die sich genau auf die Fläche einstellen lassen.

Kostspieliger, aber auch komfortabler, sind Versenkregner, die vor der Rasenneuanlage verlegt werden.

Es gibt sogar vollautomatische Bewässerungscomputer.


Wassergarten

Pflanzenpflege und Schädlingskontrolle sind jetzt die wichtigsten Arbeiten.

 

Achtung!

 

 

Bei warmem Wetter unbedingt auf erste Anzeichen einer Algenblüte achten.

 

 

Durch ins Wasser fallende und später verrottende Pflanzenteile reichert sich das Teichwasser mit Nährstoffen an, die das Algenwachstum fördern.

Entfernen Sie daher Verblühtes und Vertrocknete Pflanzenteile.

Verdunstetes Wasser sofort auffüllen.

Eventuell Teichwasser zum Gießen verwenden und mit kühlerem Frischwasser wieder ergänzen.

 

Wenn die Temperatur über 30 Grad steigt, kühleres Wasser langsam einspeisen.

Greifen Sie ein, wenn sich Teichpflanzen zu sehr ausbreiten.

Bei Schwimmblattpflanzen wie Froschbiss oder Seerose kann es nötig sein, den Bestand auszulichten.

Stellen sich die Blätter von Seerosen senkrecht, fehlt ihnen meist ausreichend Platz.

Teilen Sie dann die Rhizome, um die Pflanzen zu verkleinern.

 

Für die Gewächse am Teichufer gilt ebenfalls:

Was zu üppig wächst, wird geteilt und ausgelichtet.

 

Achten Sie darauf, dass hoch wachsende Arten niedrige nicht beschatten.

Samenstände von allen Pflanzen, deren Ausbreitung man verhindern will, rechtzeitig nach der Blüte abschneiden.

Wenn jetzt rund um den Teich alles grünt und blüht, halten Sie in Skizzen fest, an welchen Stellen Ihnen die Teichgestaltung nicht gefällt.

So wissen Sie im September genau, wo Sie Veränderungen vornehmen müssen.

 

Achten Sie jetzt auch verstärkt auf Schädlinge und Krankheiten.

 

Neben üblichen Pflanzenschädlingen findet man folgende, an Seerosen vorkommende Arten:

 

Schwarze Seerosenblattlaus

Sie sitzt auf den Blättern und Blüten und lässt sich mit einem Wasserstrahl abspritzen.

Seerosenblattkäfer

Die Larven des dunkelbraunen Käfers fressen Gänge in die Blätter.

Der Schaden hält sich meist in Grenzen.

Larven und Käfer können Sie absammeln und zerfressene Blätter entfernen.

Seerosenzünsler

Er ist ein kleiner unscheinbarer Schmetterling.

Seine Raupen bauen sich Behausungen aus Blattstückchen, die Sie absammeln können.

Der Befall ist an Fraßlöchern in den Seerosenblättern zu erkennen.

 

 

Achtung!

 

 

Verwenden Sie am Teich auf keinen Fall Pflanzen- und Schädlingsbekämpfungsmittel.

Räuberische Nützlinge wie Libellen und Wasserinsekten verhindern Massenvermehrung von Schädlingen.